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Illustration: Getty Images
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Smart City: Roboter auf dem Vormarsch

Immer mehr Roboter drängen in unser Leben, in der Industrie, in der Logistik, im Haushalt. In den Smart Cities der Zukunft werden sie ein fester Bestandteil unseres Alltags sein. Dabei hat ihr Siegeszug schon längst begonnen.

Deutschland ist ein Roboterland. Global betrachtet ist die Dichte an Robotern die vierthöchste nach Südkorea, Singapur und Japan. Die meisten der Roboter werden im produzierenden Gewerbe eingesetzt. Vor allem die Autoindustrie hat einen hohen Grad an Automatisierung erreicht, aber auch im Aufzugbau werden sie von führenden Firmen bereits eingesetzt. Mit dem R.I.S.E-System bietet Schindler beispielsweise das weltweit erste selbstkletternde, autonome Robotik-System an, das Installationsarbeiten in einem Aufzugsschacht durchführen kann.

Doch abseits der Industrie sind die automatischen Helferlein ebenfalls immer mehr im Einsatz. Blicken wir darauf, wo Roboter bereits im Alltag eingesetzt werden und wo sie wohl künftig noch in einer Smart City anzutreffen sein werden.

Roboter in der Paketzustellung

Mit Siebenmeilenstiefeln drängen Roboter auf die letzte Meile. Das ist dort, wo die Zustellung von Postsendungen am meisten Arbeit macht. Der boomende Online-Handel auf der einen Seite und der Fachkräftemangel auf der anderen lassen Roboter für Zustellfirmen attraktiver werden. Testweise ist zum Beispiel „Starship“ in Hamburg und London im Einsatz:

Aber auch in den USA und China testen Logistikkonzerne und Online-Riesen schon seit Längerem, wie sie ihre Waren automatisiert den Kunden bringen. So könnte es gar nicht mehr allzu lange dauern, bis Roboter fest zum Straßenbild künftiger Smart Citys gehören.

Roboter fördern die Inklusion

Für Menschen, die auf Assistenz angewiesen sind, eröffnen Roboter ganz neue Wege. Das gilt zum Beispiel in der Industrie. Bei Ford in Köln etwa wird der Roboter-Kollege zum "Cobot" und hört auf den Namen „Robbie“. Für Mitarbeiter mit Behinderungen übernimmt er Aufgaben, die sie nur schwer oder gar nicht erledigen können, etwa bei der Montage.

In Japan hingegen gibt es seit 2021 ein Café, in dem Roboter die Gäste bedienen. Der Clou bei den Robotern: Es handelt sich um Avatare. Menschen, die ans Bett oder ihre Wohnung gebunden sind, steuern, vom Homeoffice aus, die Maschinen per Augen-, Maus- oder Smartphone-Eingabe im Café. Manche von ihnen sind auf Tablets am Roboter sichtbar.

Roboter in Pflege und Betreuung

Eine Branche, in der es fast schon chronisch an Fachkräften mangelt, ist die Pflegebranche. In Deutschland sind daher erste Roboter-Modelle probeweise im Einsatz. Vor allem für zwei Tätigkeitsfelder werden sie gebraucht: Service und Körpereinsatz. So helfen Modelle wie der „Care-O-bot“, der vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung entwickelt wurde, bei der Essensausgabe. Andere entlasten die Pflegekräfte bei körperlich harter Arbeit. Dazu gehört zum Beispiel die Mobilisierung nach Unfällen oder Operationen.

Der "Care-O-bot 4" unterstützt in Krankenhäusern und Pflegeheimen bei der Essensausgabe. Foto: Fraunhofer IPA
Der "Care-O-bot 4" unterstützt in Krankenhäusern und Pflegeheimen bei der Essensausgabe. Foto: Fraunhofer IPA

Aber auch als Gesprächspartner und Partner für kognitive Übungen mit Quizzen oder Rätseln sind erste Prototypen in Pflegeheimen unterwegs. Sie sollen Pflegekräfte nicht ersetzen, sie aber entlasten.

Ultradynamische Roboter: Mensch und Tier als Vorbild

Es ist fast schon ein bisschen gruselig, wie weit die Forschung auf dem Feld der Robotik bereits gekommen ist. So sehen die meisten Roboter zwar noch eindeutig nach Maschinen aus. Doch in ihren Bewegungen sind manche Modelle kaum noch von Mensch und Tier zu unterscheiden. Ein Vorreiter auf dem Feld dieser dynamischen Roboter ist das US-amerikanische Unternehmen Boston Dynamics.

Das Modell Spot etwa, das entfernt an einen gelben Robo-Hund erinnert und im Internet schon eine kleine Berühmtheit ist, hat laut Hersteller zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten, darunter Inspektionen und Datenerfassung (zum Beispiel auf der Baustelle). In den USA setzen zudem verschiedene Polizeibehörden den Roboter testweise ein, etwa zur Bombenentschärfung. Das stieß in der Bevölkerung bisher nicht immer auf Begeisterung: So schaffte die New Yorker Polizei ihr Spot-Modell im vergangenen Jahr wieder ab, nachdem zahlreiche Beschwerden aus Bevölkerung und Politik laut geworden waren.

  • Knuffig sieht er nicht gerade aus: Der Robo-Hund Spot wird unter anderem für Inspektionen und zur Datenerfassung genutzt. Foto: Adobe Stock
    Knuffig sieht er nicht gerade aus: Der Robo-Hund Spot wird unter anderem für Inspektionen und zur Datenerfassung genutzt. Foto: Adobe Stock
  • Läuft und springt wie ein Mensch: Der humanoide Roboter Atlas. Foto: Picture Alliance
    Läuft und springt wie ein Mensch: Der humanoide Roboter Atlas. Foto: Picture Alliance

Eine gewisse Grundskepsis gegenüber hochmodernen Robotern scheint nach wie vor zu existieren. Dabei dürfte es auch nicht hilfreich sein, dass der Robo-Hund nicht gerade kuschlig aussieht, sondern als wäre er direkt einer Science-Fiction-Dsystopie wie "Fahrenheit 451" entsprungen.

Das Modell Atlas ist im Gegensatz zu seinem vierbeinigen Bruder Spot noch nicht bis zur Serienreife gelangt. Doch schon heute ist der humanoide Roboter möglicherweise das realistischste Abbild eines Menschen – zumindest wenn er in Bewegung ist. Wie gut er etwa schon das Tanzbein schwingen kann, beweist eindrucksvoll dieses Video:

Roboter als Haustiere und Seelentröster

Nicht vergessen wollen wir zudem die soziale Seite von Robotern im Haushalt. Hier geht wieder einmal Japan voran. Bereits 2018 kam der kissenartige Qoobo auf den Markt. Wie ein Hund kann dieser Roboter mit dem Schwanz wedeln. Anders als bei einem echten Tier ist sein Fell jedoch allergikerfreundlich, zudem entfallen Gassigehen, Futter bereitstellen und saubermachen.

Neuere Modelle ähneln noch mehr echten Haustieren. Sie haben Augen, reagieren auf Ansprache, möchten Streicheleinheiten und können sogar Verdauungsgeräusche nachahmen. Und auf der Crowdfundingplattform Kickstarter erfreut sich „Loona“ großer Beliebtheit – ein sehr beweglicher kleiner Kerl mit ausgeprägter Mimik. Nicht nur Kinder dürften ihn lieben.

Roboter in der Smart City der Zukunft

Die Roboterentwicklung ist damit aber noch lange nicht am Ende. Das gilt für ganz verschiedene Branchen. So setzt die amerikanische Fast-Food-Kette White Castle künftig verstärkt auf den Roboter „Flippy“. Wie sein Name schon sagt, markiert er nicht nur eine Wende, sondern soll vor allem Fleischklopse und Brötchenhälften auf dem Grill wenden.

Aber auch in der Dienstleistungsbranche sind die Roboter nicht aufzuhalten. So können sich Großstadtnomaden ihre Traumwohnung von einem Roboter zeigen und vermieten lassen. In Wien schloss 2021 das Modell AVA bereits die ersten Deals ab.

Und nach dem Einzug ist im neuen Domizil dann ein Roboter als Concierge unterwegs und liefert die Einkäufe bis ins Penthouse. Denn erste Roboter können bereits selbstständig Aufzugfahren.

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