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Plattenbau war vorgestern: Moderne Gebäude aus Holzmodulen sehen nicht nur gut aus, sondern sind obendrein besonders nachhaltig. Foto: Adobe Stock
Plattenbau war vorgestern: Moderne Gebäude aus Holzmodulen sehen nicht nur gut aus, sondern sind obendrein besonders nachhaltig. Foto: Adobe Stock

Modulares Bauen: Altes Bauverfahren mit viel Potential

Plattenbauten haben kein gutes Image. Doch die Idee dahinter ist genial. Beim modularen Bauen werden Gebäude aus industriell gefertigten Teilen zusammensetzt. Das spart Zeit, Geld und ist zudem nachhaltig.

Die alten Ägypter hatten viele clevere Ideen. Sie düngten ihre Felder mit Nilschlamm. Sie wickelten ihre Könige in Binden, sodass deren Körper bis heute erhalten sind. Und als es darum ging, große Grabmäler zu errichten, ließen sie per Schiff riesige Steinquader anliefern, die zu den berühmten Pyramiden zusammensetzen mussten. Das modulare Bauen war erfunden.

Majestätisch, monumental – und modular: Die Pyramiden von Gizeh. Foto: Adobe Stock____
Majestätisch, monumental – und modular: Die Pyramiden von Gizeh. Foto: Adobe Stock

Bis heute entstehen viele Gebäude nicht Stein für Stein auf der Baustelle, sondern es werden größere Elemente in einer Fabrik vorgefertigt und vor Ort lediglich zusammenmontiert. Was industriell produziert wird, ist sehr unterschiedlich: Das geht von Fassadenplatten bis zu Elementen, bei denen die Fenster schon eingebaut und die Badkacheln an die Wand gefliest sind. Die Dämmung integriert mitzuliefern ist ebenfalls kein Problem.

Wie funktioniert modulares Bauen?

Modulares Bauen funktioniert in verschiedenen Verfahren:

Bei der Skelettbauweise werden beispielsweise die vorgefertigten Elemente in einen Rahmen aus Stahl, Stahlbeton oder Holz eingehängt. Statt tragender Wände sorgt ein Netz aus Trägern und Stützen für Standfestigkeit. Als Anfang des 20. Jahrhunderts in New York die ersten Wolkenkratzer entstanden, war das nur dank dieses Systems möglich.

Vor allem mit der DDR verbunden wird der Plattenbau. Dabei werden größere Decken- und Wandteile aus Beton gegossen und dann wie ein Legohaus zusammengesteckt. Die Plattenbaugebiete in Berlin-Marzahn oder Halle-Neustadt zählen zu den bekanntesten Deutschlands. Doch auch in Westdeutschland wurden Quartiere des sozialen Wohnungsbaus nach diesem Prinzip erbaut, etwa in Berlin-Gropiusstadt oder München-Neuperlach. Dort nannte man es nur Tafelbauweise. Die Schweizer bevorzugen den Begriff Elementarbauweise. Gemeint ist aber dasselbe.

Schön sieht anders aus: Nicht nur in der DDR entstanden seinerzeit die berüchtigten Plattenbauten. Adobe Stock____
Schön sieht anders aus: Nicht nur in der DDR entstanden seinerzeit die berüchtigten Plattenbauten. Adobe Stock

Noch schneller geht nur die Container-Bauweise, bei der Gebäudekomplexe aus fertigen Containern zusammengepuzzelt werden. Angewandt wurde diese Bauweise beispielsweise, als in kürzester Zeit Unterkünfte für Geflüchtete errichtet wurden. Aber auch bei Schulen kommt die Container-Bauweise zum Einsatz, wenn in wachsenden Städten die Bauplanung nicht mit dem Zuzug mitkommt oder ein baufälliges Gebäude abgerissen werden muss.

Ist modulares Bauen individuell?

Vor allem aufgrund seiner Verwurzelung im sozialen Wohnungsbau, den manche mit sozialem Brennpunkt gleichsetzen, hat das modulare Bauen ein zwiespältiges Image. Die Standardisierung führe zu monotoner Architektur, lautet eine Sorge.

Doch das muss nicht sein, denn heute ist es dank der Technik möglich, auch aus standardisierten Einzelteilen sehr individuelle Gebäude zu kreieren. Moderne Holzhäuser sind dafür die besten Beispiele. Auch sie werden aus vorgefertigten Bauteilen zusammengesetzt und sind damit Modulbauten.

Moderne Modularbauten liegen im Trend. Dabei wird immer öfter Holz als Hauptmaterial eingesetzt.  Foto: Adobe Stock____
Moderne Modularbauten liegen im Trend. Dabei wird immer öfter Holz als Hauptmaterial eingesetzt. Foto: Adobe Stock

Welche Vorteile hat modulares Bauen?

Modular zu Bauen hat viele Vorteile. Der wohl größte ist der Zeitfaktor: Modulare Bauten sind vergleichsweise schnell errichtet. Zugleich sind Modulbauten relativ preiswert, es kommt dank zentraler Planung seltener zu Fehlern in der Fertigung, was wiederum Bauverzögerungen vorbeugt. Außerdem wird auf den Baustellen weniger Platz benötigt, weil Material nicht gelagert werden muss, sondern gleich verbaut wird. In Japan, wo auf kleinsten Grundstücken operiert wird, ist modulares Bauen genau aus diesem Grund seit Jahren populär.

Ein Kran hievt ein vorgefertigtes Modul auf ein entstehendes Gebäude. Das spart Zeit, Geld und Ressourcen. Foto: Adobe Stock____
Ein Kran hievt ein vorgefertigtes Modul auf ein entstehendes Gebäude. Das spart Zeit, Geld und Ressourcen. Foto: Adobe Stock

Zudem ist modulares Bauen nachhaltig: Durch die zentrale Fertigung wird Verschnitt weitergehend vermieden. Zugleich lässt sich der anfallende Abfall leichter trennen und recyceln als das, was kleinteilig auf einer Baustelle anfällt. Indem mittlerweile vermehrt auf Module aus Holz gesetzt wird, kommt zudem ein Baustoff zum Einsatz, der CO2 bindet und nicht wie Beton zu einem der größten CO2-Emittenten weltweit gehört.

Darüber hinaus ist es beim Modulbau möglich, kaputte Einzelteile verhältnismäßig leicht auszutauschen. Sollte der Bau irgendwann nicht mehr gebraucht werden, lässt er sich demontieren. Die einzelnen Module wiederum können anderweitig wiederverwertet werden. Vor ein paar Jahren entstand in Berlin mit dem „Plattenpalast“ ein erstes Modellprojekt, das abgerissenen Platten aus Marzahn zu einem neuen Leben als kleines Haus verhalf. Wie sich das im großen Stil mit jeder Form des Modulbaus wiederholen lässt, wird derzeit erforscht.

Modulares Bauen im Wandel der Zeit

Die alten Ägypter gelten als die Erfinder des Modulbaus. Doch wirklich populär wurde er in Europa erst in den 1920er Jahren. Auch damals galt es, schnell dringend benötigten Wohnraum zu schaffen, und zwar für wenig Geld.

Die Anhänger der Moderne wie Mies van der Rohe oder Walter Gropius, die sich im Deutschen Werkbund und dem Bauhaus zusammenfanden, planten und bauten modular. Den Beginn machte die Weißenhofsiedlung in Stuttgart, die 1927 im Rahmen einer Ausstellung zu neuen Bauweisen für den modernen Großstadtmenschen entstand.

Das Corbusier-Haus in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung. Foto: Andreas Praefcke/Wikipedia____
Das Corbusier-Haus in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung. Foto: Andreas Praefcke/Wikipedia

Weitere Großwohnsiedlungen der 1930er Jahre wie etwa die Berliner Siemensstadt, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, folgten. Nach dem Krieg wurde wiederum mit Modularbauten die Wohnungsnot in Ost und West bekämpft. Auch Nutzbauen wie Kitas oder Studentenwohnheime, etwa der Braunschweiger Affenfelsen, entstanden modular. Der aktuelle Trend zum modularen Bauen knüpft genau da wieder an.

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