Gibt es nichts Schöneres als die Treppe? Ist sie das herrlichste „unter den lotrechten Erschließungsbauteilen“, wie sie der Schriftsteller Florian Werner jüngst auf Zeit Online pries? Prinzipiell ist gegen ein Loblied auf die Treppe nichts einzuwenden. Nur wenn es mit einer „Schmähung des Fahrstuhls“ einhergeht, ist eine Stufe überschritten. Lassen wir dem Aufzug hiermit Recht widerfahren. Eine Erwiderung in vertikalen Dimensionen.
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Gefilmte Fahrt: Alexander Wedø über den Reiz von Aufzügen
Die Liebe zu Aufzügen dürfte viele Leser des Senkrechtstarters miteinander verbinden. Doch nicht jeder geht so weit, Aufzüge zu filmen. Alexander Wedø ist Norweger und lebt im dänischen Aalborg. Seit 2007 betreibt er seinen YouTube-Channel Heritage Elevators, auf dem er regelmäßig Aufzüge vorstellt. Im Interview erklärt der 24-Jährige, wie er Teil der weltweiten Aufzug-Community wurde.
Fragen am laufenden Band: Nichts rollt mehr!
Wieso, weshalb, warum – so groß wie die Rolltreppen selbst sind auch die Fragen, die sich um sie ranken. Aber jeden Monat wird es eine weniger, denn unser Fahrtreppen-Experte Siny Thottakara beantwortet für den Senkrechtstarter die Fragen am laufenden Band. Dieses Mal: Stehen Fahrtreppen im Winter häufiger still?
Grand Funicular Budapest
Manche Filme gehen einfach steil. Wes Andersons opulent-schrille Tragikkomödie Grand Budapest Hotel von 2014 gehört sicher dazu. In welchem anderen Film haben schon die Aufzuganlagen eines in die Jahre gekommenen Grand Hotels der Belle Epoche eine tragende Rolle. Und ein Lift- und ein Lobby-Boy gleich noch dazu. Weiterlesen
Gib Gummi, Handlauf!
Wieso, weshalb, warum – so groß wie die Rolltreppen selbst sind auch die Fragen, die sich um sie ranken. Aber jeden Monat wird es eine weniger, denn unser Fahrtreppen-Experte Siny Thottakara beantwortet für den Senkrechtstarter die Fragen am laufenden Band. Dieses Mal: Warum läuft der Handlauf schneller als die Rolltreppe?
Gedachte Linie – die gescheiterte Idee der Porta Alpina
Die Porta Alpina ist der längste Aufzug Europas – den es gar nicht gibt. Vor allem aber erzählt die Porta Alpina von der (gar nicht mal nur) utopischen Idee, per Lift nicht nur Gebäude, sondern Landschaften, ja Landesteile zu erschließen. Tatsächlich, so postulierten es die Befürworter dieses alpinen Aufstiegsversprechens, hätte dieser Alpenaufzug eine ganze Region wieder angehängt. Das Bündner Surselva, das nicht unbedingt dicht, aber doch besiedelte Vorderrheintal, wäre plötzlich kaum eine Zugstunde mehr weg von Zürich gewesen. Eben noch Peripherie, hätten die Alpenweiler hinter dem Oberalppass so beinahe zum Villenvorort getaugt.

Der Gotthard-Basistunnel kurz vor seiner Fertigstellung am ersten Juni diesenjahres. Foto: Alp Transit
Der Aufzug im Berg
Doch zunächst die ganze Geschichte. Seit 1999 wurde am neuen Gotthard-Basistunnel gebaut. Die 57 Kilometer lange Untertunnelung der Alpen sollte ein Nadelöhr des europäischen Bahnverkehrs nivellieren: den alten Gotthardtunnel mit seinen steilen, nur langsam zu befahrenden Rampen. Für den Bau des Tunnels wurden drei Versorgungsstollen senkrecht in das Alpenhauptmassiv getrieben, der Mittlere bohrt sich vom rund 1400 Meter hoch gelegenen Weiler Sedrun, der westlichsten Gemeinde des Kantons Graubünden, in die Tiefe. Und brachte Touristiker und Lokalpolitiker auf eine Idee: Warum nicht ein Zughalt mitten im Gotthard-Basistunnel, eine Haltestelle mit einem Aufzug nebendran. Aus dem Zug in den Lift und hinauf in die Berge. So sah das ganze dann im PR-Video aus:
Pläne wurden geschmiedet. Und tatsächlich, um das Jahr 2005, auch ökonomisch und ingenieurstechnisch durchkalkuliert. 50 Millionen Schweizer Franken hätte der rund 800 Meter lange Aufzug kosten sollen. Und weil wir hier in der Schweiz sind, gab es am 21. Februar 2006 einen Volksentscheid der Graubündener Bürger über den Kantonanteil am bald Porta Alpina, Tor zu den Alpen genannten Projekt. Mit einer Zustimmung von 71 Prozent ging dieser Aufzug durch die Decke.
Schattenbahnhof unter den Alpen
Indes: Die Zeiten ändern sich. Und nach mehreren Verzögerungen wurde die Porta Alpina am 16. Mai 2012 endgültig zu den Akten gelegt. Zu exzentrisch sei das Vorhaben, zudem war nicht abnschließend zu klären in wie weit der Regelzugverkehr im Gotthard-Basistunnel beeinflusst worden wäre. Geblieben ist ein Schattenbahnhof mitten unter den Alpen, eine Aussparung für den Porta-Alpina-Halt, der in nicht ganz so weiser Vorraussicht schon 2006 in den Berg gesprengt worden war.
Realisiert wurde die Porta Alpina inde trotzdem: Im Miniatur Wunderland in der Hamburger Speicherstadt, im Maßstab 1:87. Aber das ist, zugegeben, nur ein Modell(bahn)versuch.