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Buch-Cover "Doktor Murkes gesammeltes Schweigen"
In "Doktor Murkes gesammeltes Schweigen" von Heinrich Böll wird ein Paternoster zum Problem.

Aufzug in der Literatur: "Doktor Murkes gesammeltes Schweigen" von Heinrich Böll

Seit es Fahrstühle gibt, schreiben Autoren in ihren Romanen über sie. Manche sind aus Glas, mitunter führen sie zum Mond. Bei Heinrich Böll knirscht und ächzt ein Paternoster.

Hauptfigur von Heinrich Bölls Satire „Doktor Murkes gesammeltes Schweigen“ ist der junge Hörfunk-Kulturredakteur Doktor Murke, der die vertonten Aufsätze des Professors Bur-Malottke vom Wort „Gott“ bereinigen soll. Dieser hatte religiöse Bedenken bekommen und wollte seine auf hunderten Bändern gespeicherten Ansprachen verweltlichen. „Gott“ soll nun ersetzt werden durch die Bezeichnung „Jenes höhere Wesen, das wir verehren“.

Bur-Malottke weigert sich allerdings, seine Vorträge noch einmal neu zu sprechen. Er fordert vom Sender, dass das Einzelwort „Gott“ herausgeschnitten und durchs „höhere Wesen“ ersetzt wird. Doktor Murke soll auf Weisung des Intendanten die Herkules-Aufgabe der Schnittkorrektur übernehmen.

Doch nicht nur Professor Bur-Marlottke flößt Doktor Murke Respekt ein, auch der Paternosteraufzug seines Senders stellt ihn allmorgendlich vor eine hassgeliebte Herausforderung:

Jeden Morgen, wenn er das Funkhaus betreten hatte, unterzog sich Murke einer existentiellen Turnübung: er sprang in den Paternosteraufzug, stieg aber nicht im zweiten Stockwerk, wo sein Büro lag, aus, sondern ließ sich höher tragen, am dritten, am vierten, am fünften Stockwerk vorbei, und jedesmal befiel ihn Angst, wenn die Plattform der Aufzugkabine sich über den Flur des fünften Stockwerks hinweg erhob, die Kabine sich knirschend in den Leerraum schob, wo geölte Stangen, ächzendes Eisenwerk die Kabine aus der Aufwärts- und Abwärtsrichtung schoben, und Murke starrte voller Angst auf diese einzige unverputzte Stelle des Funkhauses, atmete auf, wenn die Kabine sich zurechtgerückt, die Schleuse passiert und sich dann wieder eingereiht hatte und langsam nach unten sank, am fünften Stockwerk, am vierten, am dritten Stockwerk vorbei;

Murke wusste, dass seine Angst unbegründet war: selbstverständlich würde nie etwas passieren, es konnte gar nichts passieren, und wenn etwas passierte, würde er im schlimmsten Fall gerade oben sein, wenn der Aufzug zum Stillstand kam, und würde eine Stunde, höchstens zwei, dort oben eingesperrt sein. Er hatte immer ein Buch in der Tasche, immer eine Zigarette mit; doch seit das Funkhaus stand, seit drei Jahren, hatte der Aufzug noch nicht einmal versagt. Es kamen Tage, an denen er nachgesehen wurde, Tage, an denen Murke auf diese viereinhalb Sekunden Angst verzichten musste, und er war an diesen Tagen gereizt und unzufrieden, wie Leute, die kein Frühstück gehabt haben. Er brauchte diese Angst, wie andere ihren Kaffee, ihren Haferbrei oder ihren Fruchtsaft brauchen.

Aus: Heinrich Böll Werke 1-27. Kölner Ausgabe. Band 9
Herausgegeben von J.H. Reid
© 2006, Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG, Köln.

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